Mein Therapeut erklärte mir mal, dass die ersten vier Lebensjahre und die Jahre der Pubertät uns am stärksten prägen. Wer hier auf zu viel Ablehnung stößt, zu vielen Kränkungen ausgesetzt ist, wird einen seelischen Schaden davon tragen, der sich unter Umständen durch das ganze restliche Leben zieht. Häufig entstehen psychische Erkrankungen, die sich nur noch mit professioneller Hilfe beheben lassen.
Nachdem er mir das gesagt hatte, die Therapiestunde beendet war, fuhr ich nach Hause. Die gesamte Fahrt über hatte ich „Flashbacks“. Meine Vergangenheit überrollte mich wie eine Dampfwalze. Wie recht er doch hat, dachte ich mir. Ich erinnerte mich an die kleine Viola, an die schwierige Beziehung zu meinem Vater – und an eine Zeit meines Lebens, die ich heute „das schwarze Loch“ nenne.
Mein „Päckchen“
Ich selber bekam mein „Päckchen“ in meiner Kindheit. Meine persönliche Integrität wurde oft verletzt. Vor den cholerischen Anfällen meines Vaters hatte ich Angst, also lernte ich immer still zu sein und das zu tun, was von mir erwartet wurde, um Schlimmeres (wie einen unkontrollierten Wutausbruch) zu verhindern
Ich war brav und angepasst. Viele Eltern denken noch bis heute, ein gutes Kind sei ein braves Kind. Nein, ein Kind, dass immer pariert, ist kein „gutes“ Kind; verängstigt vielleicht, verletzt, unterdrückt, aber sicher nicht glücklich!
Wer seine Emotionen unterdrücken muss, wer seinen freien Willen nicht äußern kann, ohne dafür bestraft zu werden, wird eines Tages ausbrechen. Das tat ich. Ich schlug zurück – mit aller Härte und im wahrsten Sinne des Wortes.
Die neue beste Freundin
Mit Beginn meiner Pubertät, also mit ungefähr 12 Jahren, brach ich den Kontakt zu meinem Vater ab. Meine Eltern waren seit einigen Jahren geschieden. Meine Mutter hatte das alleinige Sorgerecht. Mein Vater lebte weiter weg und hatte keine Kontrolle mehr über mich.
Ich ging damals auf ein Gymnasium. Es war eine strenge, ziemlich elitäre Schule. Als ich um die 14 Jahre alt war, wurde mir das dort alles zu „uncool“.
Kurz zuvor hatten sich die Klassen neu sortiert. Ich fand in meiner neuen Klasse eine neue beste Freundin, die das genauso sah. Diese „Streber“ in unserer Klasse konnten uns nicht das Wasser reichen, also hingen wir nur noch mit den „Coolen“ von der Gesamtschule ab. Wir bildeten uns plötzlich ein, wir seien etwas Besseres als unsere langweiligen Klassenkameraden auf dem Gymnasium. Wir fingen an zu rauchen und auch meinen ersten Alkohol trank ich mit ihr. Wir waren nicht gut füreinander. Wir stifteten uns gegenseitig zu Dingen an, die ich bis heute zutiefst bereue.
Schreckensherrschaft
Weil wir so wahnsinnig cool waren, wurden wir zu Tyranninnen. Wir hingen mit den „Coolen“ und Älteren rum, also konnte uns niemand etwas anhaben. Wir hatten plötzlich Macht – wahrscheinlich zum ersten Mal in unserem Leben!
Unsere Klassenkameraden wurden unsere Opfer, wir wollten sie am Boden sehen. Wir nahmen uns einen nach dem anderen vor. Alle mussten mit der Angst leben: „Bin ich vielleicht als nächstes dran?“ Wir waren die selbst ernannten Herrscherinnen der Klasse – es war eine Schreckensherrschaft.
Ich wandte mich sogar gegen viele meiner ursprünglichen Freunde. Besonders meine alte Clique, die Menschen mit denen ich „Flaschendrehen“ und „Wahl, Wahrheit oder Pflicht“ auf unseren ersten Partys gespielt habe, behandelte ich plötzlich wie den letzten Dreck. Der Junge, der mir zwei Jahre zuvor meinen ersten richtigen Kuss gegeben hatte, musste sich eine Weile jeden Morgen eine Backpfeife von mir gefallen lassen. Einfach so- er hatte mir rein gar nichts getan!
Ich verteilte Arschtritte, mobbte diejenigen, die ihre Hausaufgaben machten, betitelte sie als Verräter. Wenn die Königinnen keine Hausaufgaben machen wollten, durften es die Untertanen auch nicht. Meine Mutter bekam regelmäßig Anrufe von Eltern, deren Kinder nach der Schule heulend nach Hause kamen. Statt mich zu entschuldigen, traf es die „Schwächlinge“ noch härter. Ich mobbte sogar die Lehrer, hatte null Respekt, verbrachte viel Zeit im Büro des Direktors, flog fast von der Schule. Ich durfte nicht mal mit auf Klassenfahrt, weil das laut meiner Klassenlehrerin unverantwortlich gewesen wäre.
Der Titel dieses Artikels übertreibt nicht: Ich war eine Teufelin! Ich habe vielen Menschen sehr weh getan. Erst vor einigen Monaten erfuhr ich, wie sehr.
Die lückenhafte ZEITREISE
Wer in den letzten Monaten meine Posts auf Instagram und Facebook verfolgt hat, weiß von meiner ZEITREISE. Ich habe im Februar 2021 mein Leben in kurzen Mini-Blogs zusammengefasst, um meinen Abonnenten die Möglichkeit zu geben, mich näher kennen zu lernen.
Ich bekam viel Zuspruch in dieser Zeit.
Eine Nachricht enthielt aber Negativkritik.
Sie hat mich ganz besonders berührt – und getroffen.
Es meldete sich eines meiner früheren Mobbing-Opfer. Ich nenne sie hier mal Maria. Sie machte mich darauf aufmerksam, dass meine ZEITREISE lückenhaft sei – und sie hatte vollkommen recht. Meine Zeit als Mobberin hatte ich ausgeklammert.
Maria hat ganz Besonders unter mir und meiner Freundin leiden müssen. Das vollkommen Absurde an der Sache: Kurz zuvor war ich noch eng mit ihr befreundet. Wir haben beieinander übernachtet, über alles geredet, wir hatten uns richtig gern! Und plötzlich wurde sie zum „Freak“, zum „Opfer“. Ich glaube, sie trug im Sommer ein T-Shirt zwei Tage hintereinander. Das reichte als Aufhänger. Von nun an hatten wir sie „auf dem Schirm“.
Dann hatte Maria mal einige Tage hintereinander graue Socken in der Schule an. „Iiih, wie eklig die ist, die trägt ´ne Woche lang die selben Socken!“ Das war unsere Schlussfolgerung. Es hätten genauso gut verschiedene Socken der gleichen Sorte sein können, aber das wollten wir so nicht schlussfolgern – denn dann hätten wir nicht Teufelinnen spielen können.
Wir kauften ihr eine Packung frische Socken und steckten sie ihr heimlich in den Rucksack. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube, es lag auch ein Zettel mit einer Gemeinheit dabei. Es muss so weh getan haben, als Maria zu Hause ihren Rucksack auspackte.
Diese Demütigung führte neben vielen anderen dazu, dass Maria in eine schwere Depression rutschte. Gott sei Dank hat sie sich helfen lassen und wurde wieder gesund! Ich bekam von den Folgen gar nichts mit. Als sie mir im Februar, 24 Jahre später, schrieb, wurde mir vor Augen geführt, was ich angerichtet hatte. Puh, das war erstmal ein harter Schlag. Es war aber auch ein wichtiger Schlag. Ich bin froh, dass Maria mir geschrieben hat und ich bin ihr dankbar dafür. Es führte zu diesem Artikel, dazu, dass ich mir Gedanken über diese Zeit mache.
Unglaublich groß fand ich, dass Maria mich in ihrer Nachricht nicht angriff. Kein Auge um Auge, Zahn um Zahn, keine späte „Abrechnung“. Sie war respektvoll, hegte keinen Groll und das nach allem, was war. Sehr beeindruckend!
Wenn Corona es zulässt, wollen wir uns im Sommer treffen. Inzwischen sind wir beide Mamas und haben uns sicher viel zu erzählen. Ich freue mich darauf.
Liebe Maria, (Du weißt ja, wie Dein richtiger Name ist). Falls ich etwas fehlerhaft oder weiterhin lückenhaft wiedergegeben habe, kannst Du das gerne ergänzen und es unten in die Kommentare schreiben – oder schreibe es mir persönlich und ich werde den Artikel überarbeiten.
Warum wurde ich zur Mobberin?
Es gibt nicht den einen Grund, warum ich zu solch einer aggressiven Jugendlichen wurde. Mobbing hat viele Gesichter und viele Ursachen. Ganz genau werde ich es wahrscheinlich nie herausfinden können, aber ich habe einige Vermutungen.
- Von der Unterdrückten zur Unterdrückerin
Wie ich anfangs erwähnte, war ich ein unterdrücktes Kind. Als ich es schaffte mich von meinem Vater zu lösen, merkte ich plötzlich, dass ich eine Stimme, einen eigenen, starken Willen habe. Aus leise wurde laut. Ich drehte den Spieß um, weil ich mir nicht anders zu helfen wusste. Ich machte andere klein, um mich (endlich) groß zu fühlen. - Hierarchie
Unter Kindern und Jugendlichen herrscht auch immer ein Wettbewerb. Aus diesem Wettbewerb heraus entwickelt sich eine Hierarchie. Nach dem Motto „Bevor Du es tust, muss ich es tun“ verbreitete ich Angst und Schrecken. Angst hatte ich im Übrigen auch, nämlich davor, selber etwas abzubekommen. Um mich unantastbar zu machen, um in der Hierarchie ganz oben zu bleiben, mobbte ich die anderen. Das ist Selbstschutz – leider in einer sehr destruktiven Form. - Dazu gehören
In den „coolen“ Kreisen, in denen ich mich damals bewegte, gehörte es zum guten Ton „Scheiße zu bauen“. Es war Rebellion, gegen alles und jeden. Es gab den „Inner Circle“, alle anderen waren doof. Wir stachelten uns gegenseitig an und taten so, als wäre es furchtbar lustig, anderen Schmerzen zuzufügen. Ja, ich muss es zugeben, wir haben uns kaputt gelacht!
Mehr Schein als Sein
An dieser Stelle möchte ich zunächst aus Marias Nachricht zitieren:
„Du hast, als ich dich in der fünften Klasse kennenlernte, so stark und aus meiner damaligen Sicht schon so erwachsen gewirkt. Ich habe zu dir ein Stück weit aufgesehen.“
Ich habe stark gewirkt und erwachsen, weil das meine Strategie war. Diese Strategie habe ich nicht bewusst gewählt, sie hat sich aus meiner Vergangenheit ergeben. Ich war nicht stark. Ich war unsicher und habe versucht es zu verbergen. Mein Selbstwert war eigentlich im Keller. Wo soll ein gesunder Selbstwert herkommen, wenn man als Kind nicht geliebt wird, für das, was man ist, sondern höchstens für das, was man zu sein hat!? Ich durfte nie aggressiv sein, aufmüpfig, obwohl auch das erlaubte Emotionen sein müssen, um zu einem wirklich starken Menschen heran zu wachsen.
Mobbende, aggressive Kinder mögen auf Gleichaltrige stark wirken. In Wahrheit sind genau sie die schwächsten von allen! Verletzte Seelen, die durch Mobbing verbergen, wer sie sind und was sie eigentlich brauchen.
Strafen haben bei mir nie etwas gebracht. Die habe ich umschifft, habe sie ignoriert oder belächelt. Strafen haben meine Wut und Aggression nur verschlimmert, mich noch mehr rebellieren lassen. Ich bin mir sicher, das ist bei den meisten mobbenden Kindern und Jugendlichen der Fall.
Ich bin gegen Strafen. Ich habe andere Ideen dazu, die mir als ehemalige Mobberin wirkungsvoller erscheinen.
Die geschickteste Abwehr
Wie hätten sich meine Klassenkameraden vor mir wehren können?
Wie hätten sie mich entwaffnen können?
Seit ich Mama bin, habe ich mich viel mit kindlicher Entwicklung beschäftigt. Ich wollte unbedingt wissen, wie ich Fehler vermeide, wie ich meine Tochter bestmöglich unterstützen und stärken kann, so dass sie es nie nötig haben wird, jemanden zu mobben. Mir wurden dazu die Bücher von Jesper Juul, einem dänischen Familientherapeuten, empfohlen. Er hat wunderbare Bücher geschrieben, wie „Mein kompetentes Kind“ oder das Buch „Aggression“.
Hier schreibt er: „Jedes aggressive und selbstdestruktive Verhalten eines Kindes oder Jugendlichen sollte als eine Einladung verstanden werden. „Hallo, existiert dort draußen jemand, der wünscht, meine Welt kennenzulernen, und der versuchen will, das Leben aus meiner Perspektive zu erfahren? Ich fühle mich in der letzten Zeit nicht gut und kann alleine nicht herausfinden, was sich machen lässt.“ Um das Kind wirklich zu „sehen“, höre einfach zu. Hör‘ dir die Geschichte an, die das Kind erzählt.“
Ich denke, er hat Recht. Ich weiß zwar nicht, ob ich damals tatsächlich jemanden in meine Welt eingeladen habe, aber im Grunde meines Herzens ging es mir nicht gut. Hätte mich jemand wirklich „gesehen“, wäre ich zwar peinlich berührt, aber auch dankbar gewesen. Ich war, wie alle anderen, auf der Suche nach meinem Platz in der Welt. Ich hatte Sorgen und war überfordert.
Hätte mich jemand „ertappt“, hätte ein Klassenkamerad mir diesen Spiegel vorgehalten – nicht, um mich vorzuführen, sondern in einem ruhigen Gespräch, ich denke, ich hätte mit dem Mobbing aufgehört. „Ein „schwieriges“ Kind muss ein- statt ausgeschlossen werden! Empathie ist das Gegengift.“ Danke, Herr Juul!
Wir Eltern können von Geburt an vorbeugen, indem wir dem Kind helfen, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Das sollte für uns als Eltern der Hauptfokus sein! Nichts kann Mobbing und Gewalt effektiver vorbeugen. Ein Kind, dass sich wertvoll findet, wird weder mobben, noch sich mobben lassen.
Nur Du alleine bestimmst Deinen Wert. Dein Wert ist unantastbar. Von außen kann ihn niemand schmälern. Wenn jemand Dich nicht wertschätzt, dann liegt das Problem in Deinem Gegenüber, niemals in Dir! Wer mit diesem Wissen ausgestattet wird, dem kann nichts und niemand etwas anhaben. Der Panzer der Selbstliebe dient als Schutz.
Wer sich außerdem im Klaren darüber ist, dass der Mobber mindestens genauso schwach und verletzlich ist, wie der Gemobbte, wird die passenden Worte finden, um ihn zu entwaffnen.
Habt Ihr selber Erfahrungen mit Mobbing gemacht? In der Schule, im Job? Was hatte es für Konsequenzen? Habt Ihr Euch gewehrt? Wodurch hat es/habt Ihr aufgehört?
Zum Schluss will ich mich aus tiefstem Herzen bei jedem einzelnen entschuldigen, dem ich weh getan habe, dem ich ein Stück Unbeschwertheit und Unversehrtheit genommen habe! Es tut mir leid!!!
VIOLA
PS: Hier kommen noch einige interessante Links für Euch.
Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die immer wieder auf das Thema Mobbing aufmerksam machen, die präventiv tätig sind. Ich finde es toll, dass es Betroffene gibt, die sich zusammentun und gegenseitig aufbauen.
- Carsten Stahl ist bekannt aus den Medien. Er bekämpft Mobbing mit voller Leidenschaft. Ein beeindruckender Mann. Er hält Seminare in Schulen und Firmen, inzwischen geht das auch online:
https://www.stoppt-mobbing.de/ - Alexander Hemker hat 2006 die Schülerinitiative „Schüler gegen Mobbing“ gegründet. Auf der Homepage gibt es ein Forum, in dem sich Mobbing-Opfer austauschen. Eine Nutzerin schreibt dazu: „Das Forum hier ist für viele der Grund, doch nicht von der Brücke zu springen.“
www.schueler-gegen-mobbing.de - Und das Kinder – und Jugendtelefon, sowie das Elterntelefon, für jeden, der reden möchte und Hilfe sucht:
https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/kinder-und-jugendtelefon/
Immer wenn ich deine Beiträge lese oder wir uns unterhalten, habe ich das Gefühl, dass unsere Geschichte einfach sooooo ähnlich ist.
Auch ich war in der Schule, gerade im letzten Jahr, so ein vermeintliches Alphatier, ein Teufel, der anderen weh getan hat ohne Rücksicht auf Verluste. Zum Glück hat sich das nach der Schulzeit mit dem älter werden und der Suche nach mir selbst gegeben…
Zwei Jahre nach dem Abschluss habe ich eine ehemalige Freundin mit der ich in der 7./8. Klasse wirklich gut befreundet war, auf einem Geburtstag wiedergesehen…..sie war magersüchtig und ich habe mich so schuldig gefühlt…ich war es nicht alleine aber ich war schockiert was so ein paar dumme Sprüche anrichten können….ich habe ihr danach eine Nachricht geschrieben, wie sehr es mir leid tut und dass ich bereue so gewesen zu sein…zum Glück hat sie meine Nachricht sehr positiv aufgefasst und meine Entschuldigung angenommen.
Liebe und Wertschätzung dafür das man ist, sind für mich die wichtigsten Pfeiler eines gesunden Selbstvertrauens und ich hoffe, dass ich es weitergeben kann, wenn ich selbst einmal Mutter bin…
Danke für das Teilen deiner Erfahrungen 😘
Meine Liebe, schon wieder eine Gemeinsamkeit. Es häuft sich. 🙂 Dieses Mal ist es nicht allerschönste Gemeinsamkeit. Wir müssen das besprechen, wenn wir endlich wieder dürfen!!!! Ich melde mich SOFORT, wenn es weitergehen kann. :-*
Hallo Viola,
ich denke gerade an zwei Jungs, besonders einer von denen in der Schule, er hat in der Schule seine Mitschüler, mich selber nicht, aber die anderen viel gemobbt. Und ich habe sie beiden in der Schule gehasst, dafür dass sie so ungerecht mit den anderen umgehen. Ich habe mich nicht wirklich getraut etwas dazu zu sagen, weil ich selber davor Angst hatte gemobbt zu werden. Habe aber mit den gemobbten Kindern aus tiefsten Herzen mitgefühlt und mich sehr zerrissen gefühlt.
Durch deine Geschichte eröffnet sich gerade bei mir eine ganz andere Ansicht über die beide Jungs. Soweit ich weiß haben sie sehr früh ihre Väter verloren und es gibt bestimmt einige andere Dinge die ich damals nicht wusste. Ich wollte nichts mit den zu tun haben. Wir waren in einer Klasse Jahre lang zusammen, aber ich kannte die Beiden nicht wirklich. Sie mich auch nicht.
Ich werde demnächst Lehrerin und deine Erfahrung und deine vergangene Geschichte als Mobberin lässt mich darüber nachdenken, wie anders ich mit Kindern die mobben, umgehen kann. Dass ich später in der Schule ein Gespräch mit den Kids die mobben suchen würde. Danke Dir für diesen Denkanstoß!
Sehr gerne! 🙂
Ich kann Dir zum Thema „schwierige Kinder“, bzw. Aggression bei Kindern im Allgemeinen, das Buch Aggression von Jesper Juul empfehlen. Gerade aggressive, mobbende Kinder brauchen enorm viel Wärme, wollen gesehen und gehört werden, weil es vielleicht in ihrem Leben sonst keiner tut. Angst, Unsicherheit, Überforderung, ich denke, die Gründe sind mannigfaltig. Ich wünsche Dir wahnsinnig viel Freude in Deinem Job als Lehrerin! Viele liebe Grüße, Viola