Wenn das Wunder zum Albtraum wird – Die Geschichte einer Schwangerschaftsdepression
Die ungenießbare Schwangerschaft
Es ist ein Wunder! Sobald die Eizelle befruchtet ist, feuert die Natur ein Spektakel sondergleichen ab. Innerhalb von neun Monaten wächst ein neuer Mensch heran. Ein Herz beginnt zu schlagen und es hört für die nächsten – wenn es gut läuft – 100 Jahre nicht mehr auf. Im Körper und im Leben einer Frau verändert sich plötzlich alles.
Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre. Nachdem meine Periode ausblieb, hielt ich am 1. Mai 2018 einen positiven Schwangerschaftstest in meiner Hand. Obwohl mein damals Verlobter und ich vor hatten Kinder zu bekommen, wir es zu diesem Zeitpunkt bereits „drauf ankommen ließen“, kam die Nachricht überraschend. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch Raucherin, hatte gerade erst 18 Kilo abgenommen. Jetzt sollte ich wieder fett werden und einen Rauchentzug durchleben? Holy shit!
Es war so gar nicht wie in der Werbung, in der die Frau vor Freude über einen positiven Test fast ausflippt. Ich war überrollt und von Beginn der Schwangerschaft an überfordert. „Wie soll ich das mit dem Rauchen schaffen? Was passieren für komische Dinge in meinem Körper? Wie ist das Leben mit einem Baby? Kann ich mich, mein Wesen, einem Kind zumuten? Kann ich das mit dem Muttersein? Ist meine Karriere vorbei, bevor sie richtig angefangen hat? Kann ich meine Träume jetzt begraben?“
Tausend Fragen tauchten in meinem Kopf auf. Über allem schwebte das schlechte Gewissen.
„Wieso freue ich mich nicht? Ich müsste doch überglücklich sein! Wieso bin ich so traurig? Wieso bin ich so ängstlich?“ Ich habe mich selbst nicht verstanden. Ich war wie ein kleines, verängstigtes Kind, das sich nichts zutraut. Ich wollte, dass alles wieder so ist, wie es war, mein altes Leben zurück. Es gab aber kein Zurück. Die Komfortzone verlassen zu müssen, sich der Veränderung hingeben, kann manchmal hart sein. Kennt Ihr das?
Ich wollte immer Kinder. Es ist nur so, dass Situationen, aus denen ich nicht entfliehen kann, für mich schon immer erstmal schwer zu ertragen waren. Es lagen neun Monate Schwangerschaft vor mir, eine Geburt, gefolgt von einem komplett neuen Leben. Ich sag‘ s mal so: „Aaaaaaaah, Hilfeeee“. Der Kopf war voll, die Hose auch. Ich hatte unglaubliche Angst vor der Zukunft.
Neben allen Lebensveränderungen, bringt eine Schwangerschaft auch körperliche Veränderungen mit sich. Man könnte sagen, der Körper und die Seele fangen an zu spinnen. War es bei Euch auch so? Wer bin ich – und wenn ja wie viele!? Manchmal musste ich mich, mein eigentliches Selbst echt suchen.
Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht mehr die Nummer eins in meinem Körper, sondern ein zukünftiges Baby, das ich noch gar nicht kannte. Das war alles noch so fern. In dem Moment sah ich nur die ganzen Einschränkungen. Hinzu kamen körperliche Beschwerden, die mir unheimlich waren und mit denen ich nicht umgehen konnte. Die anfängliche Übelkeit, während der ich kaum Zähne putzen konnte, ohne mich zu übergeben. Die totale Appetitlosigkeit, ich konnte nur Mini-Zwieback und mal einen Apfel essen, dann diese unerträgliche Müdigkeit, gepaart mit Schlafstörungen.
Mein Körper fuhr plötzlich nicht mehr runter. Über mehrere Woche schlief ich keine Nacht länger als drei Stunden. Schlafentzug macht die Psyche noch anfälliger für negative Gedanken, man ist noch ängstlicher und irgendwann komplett verzweifelt. Ich musste etwas tun. Alles zusammen war zu viel für mich. Ich befand mich mitten in einer Schwangerschaftsdepression. Bis heute frage ich mich, was da bloß in mir passiert ist.
Ich fand heraus, dass es Psychologen und Psychiater gibt, die sich auf psychische Erkrankungen während Schwangerschaft und Wochenbett spezialisiert haben. An der Uniklinik in Frankfurt fand ich eine Psychiaterin, die genau das war – und sie hat mich gerettet. Ich habe zunächst erklärt bekommen, dass bei manchen Frauen das Umschalten des Körpers auf „schwanger“ nicht funktioniert. Biochemisch geht da etwas schief. Psychische Erkrankungen können ausgelöst werden. Es kommt vor, dass Ängste und/oder Depressionen entstehen. Das war bei mir der Fall.
Einerseits ist es toll, dass wir Menschen so komplexe Gehirne haben, die Menschheit hat dadurch vieles erreicht. Andererseits kann in komplexen Systemen auch mal etwas aus dem Ruder laufen. Ich bekam Tabletten, die dem Baby nicht schaden würden, um die chemische Lage in meinem verqueren Hirn zumindest etwas zu verbessern. Dennoch kämpfte ich die ganze Schwangerschaft und darüber hinaus mit negativen Gedanken, Katastrophisierungen und schlaflosen Nächten. Ich hatte Angst abends ins Bett zu gehen, wollte dass es endlich aufhört, dass ich endlich wieder normal einschlafen kann. Ich wollte zurück zu meinem alten Leben, wollte nicht schwanger sein, empfand es als Qual.
Die Leute sagten mir, ich solle doch die Zeit genießen, aber das ging nicht. Ich lief mit einem düsteren Schleier durch die Welt, war total negativ.
Gott sei Dank gibt es Medikamente, die man in der Schwangerschaft nehmen kann und die die Beschwerden lindern. Egal was es ist, egal, wie es Dir geht, Du bist nicht hilflos ausgeliefert! Konntet Ihr Eure Schwangerschaft genießen? Oder hattet Ihr auch Beschwerden und Probleme?
Ich bin schon „unschwanger“ sensibel und überängstlich. In der Schwangerschaft wurde das nicht gerade besser. Mal abgesehen davon, dass ich nicht mal mehr die Nachrichten gucken konnte, weil ich die Berichte aus der Welt nicht ertragen konnte, hatte ich gefühlt vor ALLEM Angst. Nur davor, dass dem Baby etwas passieren konnte, hatte ich keine. Ich habe diesem kleinen Wesen in mir mehr zugetraut als mir selbst. Zwischenzeitlich traute ich mir nicht mal zu, dieses Baby jemals lieben zu können, so wenig hielt ich von mir. Ich hatte Sorge, dass ich sie ablehnen würde, weil ich so eine schwere Zeit hinter mich bringen musste.
Turbulenzen nach der Geburt
Meine Tochter Juli kam am 10. Januar 2019 gesund zur Welt. Nachts zuvor fuhren mein Mann und ich nach einem Blasensprung, um ca. 1 Uhr nachts, ins Krankenhaus. Um 15:54 Uhr war sie endlich da. Das klingt nach vielen Stunden, ich fand allerdings, dass sie schnell rum gingen. Die Schmerzen, vor denen sich fast alle Frauen fürchten, sind bei Weitem nicht die ganze Zeit so heftig. Gegen die Schmerzen kann man auch etwas bekommen. Es war alles in allem zu ertragen. Also, liebe Schwangeren da draußen, macht Euch keine Sorgen, es wird gut für Euch gesorgt und es ist wirklich zu schaffen. Leider weiß man erst hinterher, dass es bei Weitem nicht so dramatisch war, wie man es sich ausgemalt hatte. Heute sage ich, dass die Geburt wirklich mein kleinstes Problem war.
Das Doofe passierte hinterher. Meine Plazenta löste sich nicht. Sie musste in Vollnarkose geholt werden. Das wäre alles kein Thema gewesen, aber ich verlor viel Blut, ca. 1,4 Liter. Der Blutmangel machte mir noch viele Wochen zu schaffen. Ich fühlte mich, als hätte ich einen Autounfall gehabt und so ging es meinem Körper auch. Ich war im Eimer.
Ich hatte dem „nach der Geburt“ so sehr entgegen gefiebert und war voller Hoffnung, dass danach alles sofort wieder gut wäre. Ganz so einfach war es dann doch nicht. Ich war zwar völlig fasziniert von meiner Tochter, aber es war nicht dieses überschwängliche Verliebt- und Glücklichsein, das von Müttern erwartet wird. Ich war psychisch und körperlich angeschlagen, vor Aufregung, Depression, Eisenmangel konnte ich schon wieder nicht mehr schlafen. Ich war schwach, mein Kreislauf im Keller, ständig Flimmern vor den Augen und Schwindel. Kurzum, ich war viel zu sehr damit beschäftigt gesund zu werden. Da war nicht der Platz für das totale Glück – und auch die erste Zeit zu Hause war es nicht anders. Von der Geburt, den paar Tagen in der Klinik, ging es ins Wochenbett. Dort fingen sofort die Selbstvorwürfe an. „Warum bist Du jetzt so schwach? Anderen geht es doch nach der Geburt voll gut. Du kümmerst Dich nicht ausreichend um das Kind! Warum schaffst Du das jetzt nicht? Du bist nicht im Stande eine gute Mutter zu sein!“
Jede Schwangere hört irgendwann den Begriff „Babyblues“. Das sind die Tage nach der Entbindung, an denen sie ständig weint und ein kurzzeitiges Tief hat. .
Bei mir war das Tief nicht ganz so kurz und die Zweifel, Ängste, körperlichen Beschwerden dauerten noch einige Wochen an. Von der Schwangerschaftsdepression schlidderte ich direkt in die postnatale Depression. Die Medikamente, die ich in der Schwangerschaft gegen die Schlafstörungen und Depression bekam, waren plötzlich völlig überdosiert, mein Stoffwechsel hatte sich nach der Geburt sofort umgestellt. Ich sah nur noch verschwommen, hatte ständig Augenmigräneanfälle. Es war alles total durcheinander. Nur langsam konnte das Mittel abgesetzt werden und noch langsamer ein neues eindosiert werden. Ich war wochenlang neben der Spur und fragte mich: „Wann bekomme ich mich endlich wieder zurück? Was ist nur los mit mir?“. Es ging bis hin zu Todesängsten, ich dachte ich würde das alles nicht überleben, würde irgendwann tot umfallen. Das Gehirn war am Abdrehen.
„Ich kann das nicht.
Ich schaffe das nicht.
Ich will mein altes Leben zurück.“
Ja, in den emotionalsten, ich sage mal „kranksten“ Momenten dachte ich sogar das. Ich wollte wieder sorglos sein, nicht mehr so zerbrechlich und hilflos. Das sind die Gedanken, die sonst kaum eine Mutter ausspricht. Das sind die Gedanken, die man sich selber vorwirft. „Wie kannst Du nur so etwas denken? Du bist ein Egoist, eine Rabenmutter!“ Nein, eigentlich nur ein Mensch!
Ein Baby zu bekommen, ist die größte Veränderung, die im Leben passieren kann. Viel mehr kann sich gar nicht auf einmal verändern. Bis man sich erstmal an das Baby und das neue Leben gewöhnt hat, vergeht eine gewisse Zeit. Bis dahin befindet man sich seelisch, wie auch körperlich im Ausnahmezustand. Dieser Einschnitt verlangt uns einiges ab, wir sind überfordert, wir zweifeln an uns und wollen doch nach außen hin den Schein wahren. Wer will schon eine traurige, verzweifelte Mutter sehen!? Es ist doch vollkommen klar, dass man vor Glück platzt.
Das alles ist mir passiert und muss nicht Dir passieren! Ich musste es schon immer mit den Emotionen übertreiben. Bei vielen Frauen ist die Schwangerschaft eine freudige Zeit. Mir sind aber offene Worte wichtig, für diejenigen, denen es ähnlich geht oder ging. Ich persönlich habe mich manchmal sehr alleine gefühlt. Ich dachte, ich sei mal wieder die Einzige, bei der es nicht glatt läuft. So ist es aber nicht. Ihr seid nicht alleine, auch nicht, wenn Ihr zwar schwanger, aber nicht sofort voller Glücksgefühle seid; auch wenn es Euch schlecht geht, obwohl ihr ein Kind erwartet.
Es hat sich im Übrigen keine meiner Ängste bestätigt. Ich habe eine wunderbare kleine Tochter, ich liebe sie heiß und innig. Ich bin wieder ich, das Ganze hat „nur“ bis zu ihrem 1. Geburtstag gedauert. 😉 Hätte ich vorher gewusst, dass am Ende alles gut wird – ich hätte eine entspanntere Zeit haben können.
Ich möchte hiermit wirklich niemanden beunruhigen, im Gegenteil! Denn egal, welche Beschwerden Du hast, es gibt unglaublich tolle Hilfe in diesem Land. Davon bin ich begeistert! Man kann auf das Gesundheitssystem schimpfen, wie man will, wenn es gilt, dann wird geholfen! Ich bin allen Ärzten dankbar, die sich so geduldig und liebevoll um mich gekümmert haben!
Was sind Eure Erfahrungen? Konntet Ihr Parallelen entdecken? Lief es glatt oder war es eher steinig? Ich bin sehr gespannt auf Eure Geschichten!
Wenn Euch das Thema Schwangerschaftsdepression interessiert, könnt Ihr hier noch mehr dazu lesen:
Wenn Ihr aktuell verzweifelt und überfordert seid, geht zu einer Beratungsstelle, z.B. pro Familia, https://www.profamilia.de/, redet darüber und lasst Euch an die richtigen Stellen vermitteln. Ihr seid definitiv nicht die einzigen, denen es so geht und ihr müsst Euch nicht verstecken!
Eure VIOLA
Danke liebe Viola! Das mit dem Kinderbekommen ist gar nicht soooooo einfach und dauertoll, wie durch Werbung und Co vorgegaukelt.
Übrigens hab ich mal gelesen, dass es nur 30% der Eltern ohne Hilfe schaffen überhaupt schwanger zu werden – 70% scheinen zu schweigen über Unfruchtbarkeit, Hormontherapien im Wert von Kleinwagen und viele viele viele Schmerzen und Rückschläge.
Ja dann hältst du den positiven Test in der Hand und ich glaube nicht mehr, dass die jubelnde vor Freude weinende werdende Mutter die Norm ist. Angst, Zweifel, „OMG ich werde Mutter?“ sind eher die Norm – meine Überzeugung. Und dann der Druck wie kitschig, heulend, freudentränenreich der Vater lt. Kino, Werbung und Co reagieren sollte … und was wenn nicht? Ich hatte mich an dem Abend echt ertappt – Positiver Test und meinem Mann, der im ersten Moment nur OK sagte und relativ regungslos war – ich dachte „ist das jetzt richtig gelaufen?“… ernsthaft, als ob ich mein eigenes Leben wie ein Social Media Video bewerte a la „geb ich dem ein Like?“. Irre – im Nachhinein ein großes LIKE, das kam aber erst später.
Oh und dann die Schwangerschaft, Untersuchungen mal mit Vorfreude und mal mit Angst… dann die Geburt und Zeit danach. Wie bei dir hatte ich kein Gekuschel und Wochenbett und … man hat mich der Luftballons und Blumensträuße beraubt! Riesen Kaiserschnitt (ja den gibt’s in groß), Schmerzen, Baby nicht bei mir sondern auf Frühchen-Intensiv mit eigenem Kampf – ich auf Opium, er auf Morphium. Wenige Minuten kuscheln bis von meiner Körperwärme bei ihm wieder Atemaussetzer vor Entspannung kommen und er wieder weg gerissen wird zurück in sein Frühchenbett…und jeden Abend meinem Baby „tschüss“ sagen. Wieviel Verliebtsein kannst du denn da zulassen ohne jeden Abend mit gebrochenem Herzen ins Bett zu gehen? Das schlechte Gewissen, wenn du mal erst um 9 ins KKH fährst und schon um 16 Uhr gehst.. weil du so fix und fertig bist und eben nicht Bus 19 Uhr geblieben bist!
Was soll ich sagen, bis heute hatte ich weder Luftballons noch Blumen – aber vielleicht sollten wir zwei das einfach mal nachholen. Unsere Kinder sind super sweet und echt das Beste der Welt – der Weg dahin war hart und es ist so wichtig drüber zu sprechen! Wundervoll, wie du dich öffnest.
Mädels – jede Schwangerschaft hat ihre eigene Story. Manche sind halt eine Jane Austen Verfilmung mit Blzmenkränze und weißen wollenden Kleider im Kornfeld (sooo gerne wollte ich so ein Foto von mir… es gibt so gut wie keins von mir … ich war ja auch keine große Kugel…), andere eher Stephan King (ja ich war in der Hölle und bin zurück!) – wie auch immer es läuft, redet drüber für euch, eure Seele und um den Erwartungsdruck an zukünftige Mütter zu verringern. Steht auf und sprecht!
Meine Liebe, wir hatten eine verdammt harte Zeit. Das einzig Gute an den harten Zeiten sind, die Dankbarkeit und Wertschätzung, die sich einstellen, wenn es endlich wieder besser ist. Wir haben es alle überlebt – und das war nicht immer ganz klar. Und jetzt – wow – haben wir die tollsten Geschenke um uns herum hüpfen, die man bekommen kann. Ich bin stolz auf uns! Eines haben wir bewiesen: Wir sind ziemlich starke Ladies 🙂 …und ich bin definitiv für eine Wochenbett-Party Pt.2. Gaaaaaaaaanz liebe Grüße!
Hallo,
bei mir war es etwas anders. Nach der Geburt war alles gut, aber der Weg dahin war etwas steinig. Und wehe, es sagt nochmal jemand, Schwangerschaft ist keine Krankheit. 😉
Mein erstes Kind habe ich in der 24.Ssw verloren. Es war eine schreckliche Erfahrung. Ich wusste nicht, was vor sich geht, wurde allein gelassen und fühlte mich nicht gut aufgehoben.
Vorher Muttermund zunähen, als die Fruchtblase Wasser verlor, ohne Betäubung wieder aufschneiden. Ob das richtig war? Die Oberschwester war sehr lieb, sie hielt meine Hand und meine zitternden Knie.
Beim 2. Kind lag ich 8 Wochen im KH, mit Wehenhemmer, Lungenreife und dem Po im 45° Winkel nach oben.
Es war eine halbwegs normale Geburt. Die Zange lag schon bereit, aber mit Schnitt klappte die Geburt doch.
Beim 3. Kind lag ich wieder im KH, bis sich der Sitz im Muttermund verfestigt hatte. Ich durfte nach Hause. Allerdings, so erklärte mir meine Gyn, saß der Kopf so tief im Becken, das er die Knochen auseinanderdrückte. Ich hatte nur KEINE Schmerzen, wenn ich ganz ruhig lag. Stehen konnte ich nur kurz, dann wurde der Druck zu hoch. Zur Toilette konnte ich nur mit Glycerin Zäpfchen. Der Kopf des Kindes drückte den Enddarm ab. Es war kein schönes Gefühl, gleich zu platzen. 😉
Dann hatte der Oberarzt im KH Erbarmen mit mir und wollte die Geburt einleiten. Also checkte ich ein. Am Abend vorher nahm alles einen natürlichen Lauf. Die Fruchtblase platzte. Wie beim 2. Kind gab es wieder einen Schnitt.
Nach der Geburt konnte ich einen Tag meine Beine nicht heben, musste sie mit der Hand bewegen, bis sich das Becken wieder in Position begeben hatte. Mit der Naht hatte ich auch lang Probleme.
Der Text ist zwar kurz, aber es hat sich jeweils über Monate hingezogen.
Wahrscheinlich hat mein Muttermund ne Bindegewebsschwäche, er gibt dem Druck des Kindes nach und öffnet sich zu früh.
Aber wer soll das wissen, bei der ersten Schwangerschaft.
Nun habe ich 2, jetzt schon große, Jungs.
VG Janet
Puh, das klingt auch sehr Nerven aufreibend – und schmerzhaft! Mein herzliches Beileid auch noch zu Deinem Verlust! Ich finde es aber sehr mutig, dass Dich danach nochmal getraut hast. Deine zwei Geschenke laufen heute (hoffentlich) glücklich durch die Welt! Ich gucke heute meine Maus an und weiß, dass es das alles wert war und trotzdem – Schwangerschaft ist nicht für jeden ein Spaziergang! Liebe Grüße, Viola