Neulich kam meine liebe Gesangschülerin Franzi zu mir in den Gesangsunterricht und wollte unbedingt das Lied „This is me“ aus dem Film „The Greatest Showman“ singen. Wir hörten uns den Song zunächst gemeinsam an (unter obigem Link könnt Ihr das auch tun) und ich war gleich total berührt – so ein bewegender Song. Franzi und ihre Begeisterung für die Musik, für den Film, haben mich voll mitgerissen. Also beschloss ich mir das Ganze im Kino anzugucken – ein Musical-Film ist normal gar nicht mein Ding. Ich mag Musicals eigentlich nicht so gerne, denn sie sind mir zu seicht, zu aufgesetzt, ich stehe da doch eher auf „Echtes“ und „Handfestes“.
Sei es drum, den wollte ich sehen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, denn so seicht ist er gar nicht. Oberflächlich betrachtet bestimmt, viel „SingSang“, alles kitschig und bunt, aber nicht, wenn man genauer hinsieht. Neben der Musik und den tollen Bildern, stecken darin Botschaften, die ich wirklich wichtig finde, die ich inspirierend finde. Davon möchte ich Euch gerne erzählen.
Es geht mir gar nicht so sehr um eine Nacherzählung der Geschichte, das könnt Ihr Euch selber ansehen, sondern um das, was man aus ihr lernen kann. Also fasse ich nur ganz kurz die Story zusammen, damit Ihr grob im Bilde seid:
Hugh Jackman spielt P.T. Barnum, den „Greatest Showman“.
P.T. hat eine tolle Frau, die ihn über alles liebt, zwei wunderhübsche Töchter. Die Familie ist glücklich, aber sie haben kein Geld. Um das zu ändern, eröffnet er im Laufe des Filmes ein „Kuriositätenkabinett“. Das ist eine Art Zirkus, in dem „komische“ Menschen auftreten. Extrem große, kleine, extrem dicke, behaarte Menschen, etc.
Er schafft es nach und nach mit seinem „Zirkus“ von ganz unten, nach ganz oben.
Der Höhenflug geht eine Weile gut, doch er kriegt nicht genug, will immer mehr Anerkennung, Geld, vermeintlichen Erfolg. All’ das, was er nie hatte und plötzlich bekommt, macht ihn blind und egoistisch. Er vergisst auf seinem Weg nach oben alle Menschen, die ihm dazu verholfen haben. Er vergisst im Endeffekt, wer er selbst ist. Er verzockt sich komplett, enttäuscht und verletzt alle, die ihm etwas bedeuten. Er droht seine gesamte Existenz zu verlieren, seine Familie, seine Freunde, seinen Zirkus.
Natürlich – es ist ein Hollywood-Film – wird am Ende alles gut.
Mir war am Wichtigsten, dass P.T. schlussendlich erkennt, was für ihn wirklich zählt. Und das hatte rein gar nichts mit Geld, Ruhm oder wirtschaftlichem Erfolg zu tun!
- Glück findest Du nicht im „Außen“ – Glück kannst Du nur „Innen“ finden
Die Erkenntnis, dass Glück nicht von außen „zu holen“ ist, sondern nur in uns selbst, hat sich nicht nur dem „Greatest Showman“, sondern auch mir persönlich, erst dann erschlossen, als ich so ziemlich am Ende meiner Kräfte war. Nachdem ich jahrelang auf der Suche nach Anerkennung von außen war, und einfach alles dafür tat, beschloss ich, endlich intensiv und lange über mein Leben nachzudenken, über mich, meine Bedürfnisse, meine Interessen, Ziele, Prioritäten. Das war richtig viel Arbeit – all die Mindmaps, Listen und Kramereien in den Tiefen meiner Seele – es war aber die erfüllendste Arbeit, die ich mir vorstellen kann. Inzwischen gibt es auf meinem Computer den Ordner „Lebensmanagement“ und einen weiteren dicken Ordner „My Life – Wünsche, Träume, Ziele“ im Regal. In der Zukunft werdet Ihr hier noch mehr über meine „Selbstfindungsreise“ erfahren und ich werde Euch zeigen, wie ich es gemacht habe. Vielleicht hilft es ja auch Dir bei Deiner Suche.
Es ist wunderschön befreiend, herauszufinden, wer man ist. Dennoch muss ich mich immer wieder neu an mich erinnern, eigentlich bei allen Entscheidungen, die ich im Leben treffe. Was ist wichtig für mich? Tue ich das, weil ich es möchte, oder weil ich Erwartungen anderer erfüllen will? Macht mich das jetzt glücklich oder nur die anderen? Der Mensch vergisst so schnell und kaum guckt er kurz weg, hat er sich schon wieder verloren. Der Film hat mich aber darin bestärkt, dass es der richtige Weg ist, daher ist es mir auch so wichtig, Euch von dem Film zu berichten. Na, wenn schon in Hollywood erkannt wird, dass „im Außen“ kein Glück auf uns wartet, dann bin ich doch definitiv auf dem richtigen Dampfer. 😉
Ich hoffe, Du auch!
Der „Greatest Showman“, P.T. Barnum, begeht also einen groben Fehler, denn er versucht, Glück im Außen“ zu bekommen. Er glaubt, je wohlhabender und angesehener er ist, desto besser wird es seiner Familie und ihm gehen. Er glaubt, berühmt und reich zu sein, sei wahrer Erfolg und der Schlüssel zum Glück. Schnell wird deutlich, dass das nicht stimmt. Er hat Geld, aber keine Zeit. Er hat mehr Ruhm, aber die eigentlich wichtigen Menschen, diejenigen, die es wirklich gut mit ihm meinen, können ihn nicht mehr leiden, sind verletzt und enttäuscht. Er versucht zu beweisen, wie „groß“ er ist, obwohl das nur die Menschen interessiert, die für sein Leben gar keine Bedeutung haben, nein, schlimmer noch, es interessiert nur diejenigen, die lediglich ihren eigenen Vorteil aus ihm ziehen wollen.
Ein „Great Man“ war er schon vorher, ein liebender Vater, ein aufrichtiger und sozialer Mensch. Wenn man so will, wurde er ab einem gewissen Grad des Erfolgs und mit steigendem Vermögen immer nur noch „kleiner“.
Wann ist denn ein Mensch überhaupt „groß“?
Und wie können oder sollten wir wahrhaftigen Erfolg definieren?
Für mich persönlich besteht Erfolg darin, morgens in den Spiegel schauen zu können und von mir behaupten zu können, ein guter Mensch zu sein, nicht perfekt, aber immer dabei, das Beste von meinem Herz zu geben. Erfolgreich bin ich, wenn ich weiß, ich kümmere mich um die Menschen in meinem Umfeld, inklusive mir selbst, so wie sie es verdienen. Erfolgreich bin ich, wenn ich fähig bin bedingungslos zu lieben, wenn ich Liebe geben kann und mir selbst genug Wert bin, Liebe anzunehmen. (Zu dem Thema Selbstwert komme ich weiter unten nochmal gesondert, denn auch dieses Thema wird in „The Greatest Showman“ sehr liebevoll behandelt.)
Ich bin erfolgreich, wenn ich etwas tue, von dem ich denke, dass es einen Wert hat. Einen Wert wiederum haben für mich die Dinge, die mich menschlich wachsen lassen. Einen hohen Stellenwert hat es für mich, dass ich „Leidensgenossen“ dazu ermutigen kann, auch für sich selbst zu wachsen. Dieser Blog und auch meine Musik, Geschichten zu erzählen, Gedanken mit Euch auszutauschen, das ist meine Definition von Erfolg. Das habe ich auch nicht gleich erkannt. Um ehrlich zu sein, hat das ziemlich lange gedauert. Und na klar, auch heute noch erwische ich mich ab und an beim „Jammern“, warum ich zu wenig Kohle habe, warum gerade mir dieses dämliche Glas jetzt runterfällt, warum ich es eigentlich nicht schaffe mit dem Rauchen aufzuhören oder warum sich dieser Pickel denn genau auf der Nasenspitze platzieren muss. Jammern darf schon sein, aber am Ende des Tages ist es schön, sich darüber klar zu werden, wonach es sich wirklich zu jagen lohnt.
Wie definierst Du „Erfolg“ für Dich?
Ich denke, wenn man Glück „außen“ sucht, wird man es nicht finden. Kein Geld der Welt wird Dich glücklich machen, wenn das „Innen“ nicht stimmt. Mit „Innen“ meine ich zum einen Deine innere Einstellung und das Besinnen, darauf, was Glück für Dich bedeutet. In den wenigsten Fällen hat das etwas mit Ruhm zu tun.
Wenn ich mir Boulevard-Sendungen anschaue, die Hollywood-Glitzerwelt betrachte, bekomme ich sogar eher den Eindruck, dass es nicht selten genau andersrum ist. So oft wird von Prominenten berichtet, die dem Alkohol verfallen, den Drogen. Es scheint, als hätte in einigen Fällen der Ruhm genau das Gegenteil von dem bewirkt, was er ursprünglich bewirken sollte. Ich denke, der Mensch kann unheimlich leer sein, auch und manchmal sogar besonders dann, wenn er Geld hat.
Zum anderen meine ich mit dem „Inneren“ auch Deinen inneren Kreis. Ich rede von Deinen Freunden, Deiner Familie, Deinen Kindern, jedem, der Dir nahesteht. Das Glück begegnet Dir dort, ganz besonders dort und wenn Du ständig den falschen Dingen nachrennst, wirst Du viel wertvolle Zeit verschwenden – und die kommt nie wieder. Das sind die wahren Verluste – weitaus schlimmer, als der Verlust von Ansehen und einem prall gefüllten Portemonnaie!
Hast Du Ähnliches erlebt wie „The Greatest Showman“ und schlussendlich ähnliches für Dich erkannt? Oder hast Du manchmal ein Gefühl von Leere, weil Du möglicherweise dem „falschen“ Erfolg hinterherläufst?
- Dein Wert ist Dein Wert – die Meinungen anderer können ihn nicht schmälern
Der wichtigste Nebenschauplatz in „The Greatest Showman“ sind die „Kuriositäten“ aus dem Zirkus und deren Kampf um Toleranz, darum, als das, was sie sind, gesehen zu werden, nämlich ganz normale Menschen, die über ein Herz verfügen und über eine Seele.
Da ist eine Frau mit starkem Übergewicht, zusätzlich hat sie einen Vollbart, oder ein riesiger, unförmiger Mann, ein Kleinwüchsiger, sowie viele weitere „kuriose“ Menschen, die man nicht jeden Tag auf der Straße sieht. Im Film werden sie angefeindet, ausgelacht und wie Dreck behandelt. Der Film mag im 19. Jahrhundert spielen, aber ich habe mich gefragt, würde es denn heute groß anders laufen?
Auch wenn es Ansätze in die richtige Richtung gibt, die Curvy-Bewegung, Filme wie „Embrace“, erfolgreiche Models wie Winnie Harlow ist Toleranz und Menschlichkeit denn wirklich schon bei uns angekommen oder ist es vielmehr nicht immer noch so, dass Menschen, die anders sind, sich verstecken, um nicht fertig gemacht zu werden?
Wenn ich bedenke, wie lange ich kein Schwimmbad betreten habe, weil ich Angst hatte schief angeguckt und verletzt zu werden, wegen ein paar Kilos zu viel.
Fremde Menschen, die Angst vor fremden Reaktionen, haben mir meinen Selbstwert genommen.
Es war für mein Leben von höchster Bedeutung zu erkennen, dass mein Wert sich nicht an der Meinung anderer bemisst. Meinen Wert bestimme ich ganz alleine!
Ich möchte hier gar nicht „belehren“ oder den Finger heben.
Daher geht meine abschließende Message in diesem Blogartikel an alle, die sich anders fühlen, diejenigen, die sich klein fühlen, weil andere sie klein machen:
Das, was Dir angetan wird, sagt nie etwas über Dich aus! Es sagt immer und ausschließlich etwas über die Person aus, die Dich verletzt. Dein Wert ist Dein Wert, den wählst Du ganz alleine; alles andere sind Meinungen von Menschen, die nicht wissen, wer Du bist.
Du entscheidest, wie wertvoll Du bist! Meinungen sind frei wählbar, auch die anderen können sie frei wählen. Wenn jemand etwas Schlechtes über Dich denkt oder sagt, heißt das noch lange nicht, dass Du dies annehmen musst und es sagt schon ganz und gar nichts über deinen Wert aus. Ich mag z.B. keinen Rosenkohl, schmeckt total eklig, ich habe eine persönliche Abneigung – aber da kann der Rosenkohl nichts dafür. Nur, weil ich Rosenkohl scheiße finde, ist Rosenkohl noch lange nicht scheiße.
Sich als wertvoll zu empfinden ist eine Entscheidung. Die kannst Du jederzeit treffen.
Ich wünsche Dir, Du schaffst es, Dich für 100% wertvoll zu entscheiden, unabhängig davon, wer Dich mag oder auch nicht, unabhängig davon, ob Dein Konto voll oder leer ist, Du „erfolgreich“ bist oder nicht!
100 % WERTVOLL – Das gefällt mir! J
Eure VIOLA
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